Förderpreis "Eiche 2200" geht 2016 an die Bürgergemeinde Kreuzlingen (TG)
Von links nach rechts: Erich Tiefenbacher (Forstamt TG), Urs Neuweiler (Präsident BGde Kreuzlingen), Daniel Saugy (Fondation Audemars Piguet), Andri Chesini (Pro Forst)
Der Verein proQuercus verleiht mit Unterstützung der Fondation Audemars Piguet zum siebten Mal den Preis „Eiche 2200“ zur Förderung eichenreicher Wälder. Dieser Förderpreis ist Projekten und Aktivitäten gewidmet, welche einen Beitrag zur Erhaltung und Förderung der Eiche leisten. Der Preis 2016 geht an die Bürgergemeinde Kreuzlingen (TG). Die grossen alten Stieleichen im Wald der Bürgergemeinde Kreuzlingen weisen darauf hin, dass sich diese Baumart hier wohl fühlt und zeugen von einer jahrhundertealten Tradition des Eichenanbaus. Die Bürgergemeinde unternimmt grosse Anstrengungen, um diese ökologisch und kulturhistorisch wichtige Baumart zu erhalten. Nebst dem Einrichten von Eichen-Sonderwaldreservaten zum Schutze der Alteichen und der Biodiversität, geht es vor allem auch darum, dieses Natur- und Kulturerbe zu verjüngen. Nur so kann dieses für zukünftige Generationen erhalten werden.
Diese Einsicht in konkrete Handlungen und Projekte umzusetzen ist in wirtschaftlich schwierigen Zeiten allerdings nicht selbstverständlich. Entsprechend beglückwünscht die Jury des Förderpreises die Bürgergemeinde Kreuzlingen zu Ihrem Vorhaben, frei werdende Waldflächen in Eichenbestände umzuwandeln und ist glücklich, dieses Anliegen mit dem Preis Eiche 2220 unterstützen zu können.
Preisverleihung. Die Übergabe des Preises findet am Samstag, den 6. Mai 2017 in Kreuzlingen statt. Die Feierlichkeiten finden im Rahmen des Waldtages 2017 statt, der schwerpunktmässig der Eiche gewidmet ist und allen Interessierten offen steht [Flyer].
Weitere Auskünfte: Stefan Studhalter, Präsident proQuercus, 043 259 29 77, stefan.studhalter@bd.zh.ch
2015: Stadt Maienfeld (GR) [->]
2014: Groupement Forestier des Agittes (VD) [->]
2010: Burgergemeinde Büren a.A. (BE) [->]
2009: Stadt Bülach (ZH) [->]
2008: Gemeinde Peseux (NE) [->]
2007: Bürgergemeinde Allschwil (BL) [->]
Der Verein proQuercus hat 2015 mit Unterstützung der Stiftung Audemars Piguet zum sechsten Mal den Förderpreis Eiche 2200 vergeben. Die Stadt Maienfeld (GR) wurde für ihren langjährigen Einsatz zum Erhalt und der Förderung der Eiche ausgezeichnet. Sie erhält den Preis für ihr zukunftsweisendes Kommunikations- und Bildungsprojekt „Eichenhaft“. Auf originelle und zeitgemässe Art und Weise wird der jahrhundertealte Eichenhain oberhalb von Maienfeld als wertvolles Natur- und Kulturerbe einem breiten Publikum vorgestellt.
Preisübergabe am 15.11.2014 in Roche (VD). Von links nach rechts: Jasmine Audemars (Präsidentein der Stiftung Audemars Piguet); Raphael Müller (Präsident proQuercus), Jacqueline de Quattro (Regierungsrätin), Pierre-Alain Karlen (Präsident GFA), Pierre-Antoine Coquoz (Förster GFA)
Nach der letzten Eiszeit kommt die Eiche dank der etwas milderen Temperaturen des Boreals (ab 8‘000 Jahren vor heutiger Zeit) auch im Rhonetal auf und etabliert sich in der Region des heutigen Chablais. Im Laufe der Jahrtausende - aber vor allem ab dem Ende des 19. Jahrhunderts - erfährt der Talboden bedeutend Veränderungen; dies vor allem im Zusammenhang mit der Kanalisierung der Rhone. Ein Grossteil der Waldfläche wird von Landwirtschaft und Infrastrukturbauten in Beschlag genommen. Die übriggebliebenen Wälder werden nach den Vorstellungen der damaligen Zeit bewirtschaftet und zu Fichtenbeständen oder Pappelkulturen umgewandelt. Die Eiche wird immer seltener. Schliesslich kommt dieser Ende des 20. Jahrhunderts aber eine weniger produktionsorientierte Sichtweise zu Hilfe: seit den 1990er Jahren wird die Biodiversität als eigenständiger Wert anerkannt und zu einem der drei Grundpfeiler nachhaltiger Entwicklung. Der überdurchschnittliche ökologische Wert der Stieleiche und seine waldbauliche Eignung für den Anbau auf den forstlichen Standorten des Talbodens erregen die Aufmerksamkeit des Forstdienstes. Seit rund 15 Jahren unternehmen die Waldeigentümer im Chablais grosse Anstrengungen um neue Dynamik in den Eichenwaldbau zu bringen; dies indem einerseits die bestehenden Bestände erhalten sowie anderseits alte Pappelkulturen umgewandelt werden. Das Projekt „Eichenherkunft Rhonetal“ unterstützt dieses Anliegen. Es zielt darauf ab, die Lokalrasse der Stieleiche durch die gezielte Bewirtschaftung ihrer genetischen Ressourcen (Pflege der Samenerntebestände), sowie die Nachzucht und die Pflanzung der Eichen in der Region zu fördern. Besondere Aufmerksamkeit erfährt im Projekt das Einbringen von Grosspflanzen ausserhalb des Waldes; dies im Hinblick auf die Erhaltung der grossen Solitäreichen, welche wertvolle Landschaftselemente und wichtige Zeugen der regionalen Naturgeschichte darstellen.
Der Förderpreise „Eiche 2200“ für das Jahr 2014 wird dem „Groupement Forestier des Agittes“ in Anerkennung seines besonderen Einsatzes für die nachhaltige Bewirtschaftung des Natur- und Kulturerbes der Eiche verliehen. Die Preisverleihung hat am 15.11.2014 in Roche (VD) stattgefunden. Zur Website des "Groupement Forestier des Agittes".
Zur Website des "Groupement Forestier des Agittes".
Lauter zufriedene Gesichter bei der Begehung des Bürener Eichwaldes am 5.3.2010 mit Vertretern der Burgergemeinde Büren a.A., proQuercus, Fondation Audemars Piguet und der Waldabteilung 7.
Der Verein proQuercus verleiht mit Unterstützung der Fondation Audemars Piguet zum vierten Mal den Preis „Eiche 2200“ zur Förderung eichenreicher Wälder. Der Preis 2010 geht an die Burgergemeinde Büren a.A., welche ihre Eichenwälder seit vielen Jahren mit besonderem Einsatz und in vorbildlicher Weise bewirtschaftet. Die beispielhafte Pflege und Verjüngung sowie die Schaffung von Jungwaldflächen ist Garant für die nachhaltige Entwicklung und Nutzung dieser natürlichen Ressource und ein wertvoller Beitrag zur Erhaltung des Natur- und Kulturerbes der Eiche. Der mit Fr. 30'000.- dotierte Förderpreis ist der Schaffung einer Hektare eichenreichen Jungwaldes gewidmet.
Die Preisverleihung findet am 18.9.2010 in Büren a.A. statt. Weitere Angaben zum Eichwald finden sich unter www.bg-bueren.ch.
Preisverleihung Eiche 2200 am 15. 8.2009 in Bülach. Jasmine Audemars (Fondation Audemars Piguet); Patrick Bonfils (pro Quercus) und Walter Bosshard (Stadtpräsident Bülach)
Patrick Bonfils (proQuercus); Jasmine Audemars (Fondation Audemars Piguet); und Beat Hildebrandt (Stadtförster Bülach)
Die Eichenwaldwirtschaft hat in Bülach eine lange Tradition. Viele Flurnamen, wie etwa Hardwald oder Die fünf Eichen, lassen keinen Zweifel daran, dass die Eiche seit langem fester Bestandteil der Bülacher Kulturlandschaft ist. Vor allem im 19. Jahrhundert geriet die Eiche aber wegen des Bedarfs an Eisenbahnschwellen arg unter Druck. Hektarweise wurden Eichenwälder kahl geschlagen und in Fichten- und Föhrenforste umgewandelt. Unter dem Eindruck der akuten Gefährdung der Eiche im Bülacher Stadtwald begann der Forstdienst ab den 1940-er Jahren diese Baumart wieder zu fördern. 1947 beschloss der Stadtrat die Wiederherstellung von 170 ha Eichenwald und damit eine gezielte Politik der Eicheförderung zu betreiben. Dieser Politik ist Bülach bis heute treu geblieben. Die Stadt hat in den letzten 60 Jahren beharrlich am Wiederaufbau des Eichenwaldes gearbeitet. Auf dem schmalen Grat zwischen waldbaulichen Idealvorstellungen und ökonomischen Sachzwängen ist es den Bewirtschaftern gelungen, mit viel Initiative, Einfallsreichtum und Naturverständnis das grösste Eichenvorkommen im Kanton Zürich aufzubauen. Dieses bietet vielen Tierarten Lebensraum, darunter dem bedrohten Mittelspecht. Behörden und Bewirtschafter haben Wert darauf gelegt, die Bevölkerung an diesem Jahrhundertwerk zu beteiligen. So hat etwa jeder Primarschüler die Gelegenheit seine Eiche zu pflanzen und damit ein persönliches Verhältnis zur Baumart Eiche und zum Bülacher Wald aufzubauen.
Erfreut über den bisherigen Verlauf der Arbeiten zur Neubegründung einer Hektare Eichenwaldes. Von links nach rechts: Patrick Bonfils (proQuercus), Thierry Daenzer (Gde. Peseux), Jean-François Pochon (Förster), Milan Plachta (Forstkreis 2, NE), Daniel Saugy (Fondation Audemars Piguet). Peseux, 14.5.2008
Mit dem Förderpreis werden die Waldeigentümerin und der Bewirtschafter geehrt, die sich mit besonderem Einsatz und Erfolg für die Erhaltung der einheimischen Eiche einsetzen. Im Jahre 2008 wird die Gemeinde Peseux (NE) geehrt, welche ihre Eichenwälder mit besonderem Einsatz und in vorbildlicher Weise bewirtschaftet. Der mit Fr. 30'000.- dotierte Preis wird in Peseux für die Umwandlung einer Hektare Buchenwaldes in einen Eichenbestand und damit für die Stärkung des Eichengürtels oberhalb des Neuenburgersees verwendet. Die Preisverleihung wird am 10. Oktober 2008 in Peseux stattfinden – proQuercus wird darüber berichten.
Von links nach rechts: Kurt Bürki (Bügerrat der Bürgergemeinde Allschwil, Jasmine Audemars (Präsidentin der Fondation Audemars Piguet, Markus Lack (Förster Allschwil).
Allschwil, 3.9.2007
Mit dem Förderpreis werden die Waldeigentümerin und der Bewirtschafter geehrt, die sich mit besonderem Einsatz und Erfolg für die Erhaltung der einheimischen Eiche einsetzen. Die vorbildliche Bewirtschaftung der Eichenwälder in Allschwil trägt einerseits zur Erhaltung eines wichtigen Natur- und Kulturerbes bei und erlaubt andererseits die Produktion und Vermarktung von Eichenqualitätsholz. Mit Recht sind die Bürger von Allschwil Stolz auf ihre Eichenwälder, welche auch als Naherholungsgebiet für die ganze Agglomeration Basels von besonderem Wert sind.
Am 3. September 2007 wurde, vor zahlreichen Gästen und der Presse, der Förderpreis "Eiche 2200" übergeben. Als Vertreter der Bürgergemeinde Allschwil konnten Bürgerrat K. Bürki und der verantworltiche Förster, Herr M. Lack, von Frau J. Audemars, Präsidentin der Stiftung Audemars Piguet, den Förderpreis für das Jahr 2007 entgegennehmen. Der Präsident von proQuercus, Patrick Bonfils, Kantonsoberförster Ueli Meier und der Gemeindepräsident von Allschwil, Herr Anton Lauber, würdigten den besonderen Einsatz der Waldeigentümerin zur Erhaltung und Förderung der Eiche, welche dank grosser Öffentlichkeitsarbeit auch die uneingeschränkte Anerkennung der örtlichen Bevölkerung findet. Ein Musterbeispiel nachhaltiger Entwicklung, das zur Nachahmung empfohlen werden kann
21.3.2019