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Newsletter 2025/1


Editorial


Liebe Eichen- und Waldfreunde

 

Diversität wird in einer Welt grosser Veränderungen immer wichtiger. Dies gilt gerade für langlebige Organismen wie Bäume, welche an ihren Standort gebunden sind und sich an die gegebenen Umweltbedingungen anpassen müssen. Entsprechend hat sich proQuercus in den letzten Jahren intensiv mit Fragen zur genetischen Vielfalt und dem forstlichem Vermehrungsgut bei der Eiche auseinandergesetzt. Am Beispiel der Kantone Aargau und Zürich wurden die Prozesse rund um die Auswahl, Beerntung und Verwendung von forstlichem Vermehrungsgut studiert. Zusammen mit Forschung, Verwaltung und Praxis wurden Vorschläge zur Förderung genetischer Vielfalt erarbeitet und zum Teil schon umgesetzt. Dabei zeigte sich, dass neben den rein genetischen Fragen, vor allem administrative Prozesse, Planung und Kommunikation eine grosse praktische Bedeutung haben. Die Erfahrungen aus diesem Projekt sind nun in einem WSL-Bericht zusammengefasst worden und sollen dazu beitragen, das Verständnis für die Wirkung eines Gesamtsystems auf genetische Vielfalt zu entwickeln. Angesprochen sind dabei nicht nur die kantonalen Fachverantwortlichen für das forstliche Vermehrungsgut und die Forstbaumschulen. Auch das waldbaulich tätige Forstpersonal soll dazu motiviert werden, sich mit der künstlichen Verjüngung und entsprechend mit der Verwendung von forstlichem Vermehrungsgut auseinanderzusetzen.

 

Wir wünschen allen eine anregende Lektüre.

Ihr proQuercus Vorstand

Inhalt


Aus dem Verein

proQuercus Vereinsversammlung 2025 >

Bildungsreise nach Slowenien & Kroatien Projekt >

Optimale Nutzung von forstlichem Vermehrungsgut bei der Eiche >

Unterstützte Hähersaat >

Bildung

Publikationen

Feinräumige Variationen der Bodeneigenschaften fördert die genetische Vielfalt

proQuercus Dienstleistungen

Präsentationsvorlagen

Fotomaterial



proQuercus Vereinsversammlung 20.06.2025


Die Vereinsversammlung von proQuercus findet dieses Jahr am Freitag, 20. Juni 2025 in Pratteln / Mutenz (BL) statt. Der Verein proQuercus ist im Forstrevier Schauenburg im Kanton Basel-Land zu Gast. Nach der Vereinsversammlung, die auf dem Ebnet-Hof in Pratteln stattfindet [Maps], werden auf der Fachexkursion unter Führung von Revierförster Markus Eichenberger verschiedene Facetten der Eichenwald-bewirtschaftung vorgestellt. Die Waldbegehung führt zuerst in das Naturschutzgebiet Rütihard-Rothalle, wo Eichen-Hagebuchenwälder gedeihen, die für ihre über 100-jährigen Eichen berühmt sind. Altholzinseln mit grossen und alten Eichen bieten höhlenbrütenden Vögeln wichtige Lebensräume. Diese sind Voraussetzung für eines der gesamtschweizerisch bedeutendsten Mittelspechtvorkommens. Ebenfalls in der Rütihard wurde auf 4,2ha ein Eichen-Samenerntebestand ausgeschieden, der das genetische Potenzial der autochthonen Eichen-Population erschliessen soll. Die Bedeutung der optimalen Bewirtschaftung genetischer Ressourcen für die Entwicklung des regionalen und gesamtschweizerischen Eichenvorkommens werden diskutiert. Diese Entwicklung hängt ebenfalls vom phytosanitärischen Zustand der Eichen ab. Entsprechend aufmerksam wird die Situation des akuten Eichensterbens in der Region beobachtet. Experten vom Institut für angewandte Pflanzenbiologie IAP informieren. Zum Abschluss der Exkursion wird eine Wald-Dauerbeobachtungsfläche vorgestellt und die alternative Eichenverjüngung in absterbenden Buchenaltholzbestände diskutiert.

 

ProQuercus lädt alle Vereinsmitglieder ganz herzlich zur Teilnahme an der Vereinsversammlung ein [Link]. Die Veranstaltung ist für alle Interessierten offen.

Forstliches Vermehrungsgut für die  Eiche


WSL-Bericht 162. Optimale Nutzung von forstlichem Vermehrungs- gut der einheimischen Eichenarten 

Die Verwendung von geeignetem forstlichen Vermehrungsgut (foV) beeinflusst die genetische Vielfalt in künstlich begründeten Waldbaumpopulationen. Diese Vielfalt ist Voraussetzung für die evolutive Anpassung der angelegten Bestände an die lokale und sich verändernde Umwelt. 

 

 

Die Optimierung aller Prozesse im Zusammenhang mit der Bereitstellung von geeignetem forstlichen Vermehrungsgut wird damit zu einem wichtigen Element der nachhaltigen Bereitstellung der Waldleistungen. In Zusammenarbeit mit den Kantonen Zürich und Aargau hat der Verein proQuercus das vom Bundesamt für Umwelt BAFU finanzierte Praxisprojekt «Geeignetes forstliches Vermehrungsgut für die Eiche» realisiert.

Der WSL-Bericht 162 (2025) hat zum Ziel, die Erfahrungen aus diesem Projekt über die Bereitstellung von geeignetem forstlichen Vermehrungsgut zusammenzutragen. Im Sinne einer Praxisanleitung wird aufgezeigt, welche Elemente das Erarbeiten eines konsistenten Konzeptes über die optimale Nutzung von forstlichen Genressourcen erlauben.

Die Publikation richtet sich in erster Linie an die Fachverantwortlichen für das forstliche Vermehrungsgut bei den Kantonen und an die Forstbaumschulen. Sie soll aber auch das waldbaulich tätige Forstpersonal dazu motivieren, sich mit der künstlichen Verjüngung und entsprechend mit der Verwendung von forstlichem Vermehrungsgut auseinanderzusetzen.

 

Der WSL-Bericht kann hier heruntergeladen werden [WSL]

 

 

 

 


Bildungsreise nach Slowenien & Kroatien


Kursinhalte: Ziele und Betrieb einer PPSS für die Eiche kennenlernen (Theorie und Übung), Beurteilung der unterschiedlichen waldbaulichen Behandlung mehrerer Eichenbestände Die Waldbaulichen Dauerbeobachtungs- und Trainingsfläche (PPSS) wurden als Instrument für die Forstbetriebe entwickelt, um die langfristigen Auswirkungen waldbaulicher Eingriffe zu verstehen und zu dokumentieren. Unterstützend werden dabei Waldwachstumsmodelle angewendet. Um die Wirkung waldbaulicher Eingriffe besser zu verstehen, sind einige diese PPSS als Marteloskope eingerichtet. Der Kurs wird unter Leitung und Mitwirkung der HAFL und der Burgergemeinde Bern durchgeführt.

Variable Bodeneigenschaften fördern genetische Vielfalt




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