Eichen gibt es in der Schweiz nicht nur in Wald und Flur, sondern auch innerhalb von Siedlungen. Roman Graf hat ein umfassendes Eicheninventar für die Stadt Luzern und eine Schätzung des Eichenbestands für den Kanton Luzern erstellt. Dabei hat er das gesamte Stadtgebiet und 46 zufällig gewählte Kilometerquadrate im Kanton untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass auf dem Gebiet der Stadt Luzern der mit Abstand dichteste und grösste Eichenbestand des Kantons und der wohl bedeutendste Alteichenbestand der gesamten Zentralschweiz stockt. Nebst den Bäumen hat Roman Graf auch die im Gebiet Eichwald / Allmend der Stadt Luzern vorkommende totholzabhängige Käferfauna untersucht. Mit verschiedenen Fangmethoden konnte er 311 Käferarten nachweisen. Die Arten decken fast das gesamte Spektrum der ökologischen Nischen der Totholzinsekten ab, was bedeutet, dass im Untersuchungsgebiet praktisch alle Strukturelemente eines natürlichen, urwaldähnlichen Altbaumbestands vorhanden sind. Roman Graf konnte seltene und vorgängig im Gebiet noch nie nachgewiesene Arten feststellen. Um den Fortbestand der Eichen und der zugehörigen Insekten zu sichern, macht Roman Graf Vorschläge, wie die Eichen erhalten und verjüngt werden können. Die Arbeiten erfolgten in jahrelanger Fleissarbeit in der Freizeit.
Für die Arbeiten und Publikationen zu den Eichen von Stadt und Kanton Luzern und den dazugehörigen Insekten verleiht der Verein proQuercus Roman Graf die Auszeichung proQuercus 2011.
Die Publikation mit der Arbeit von Raman Graf kann hier herunter geladen werden.
Unterrichtsdossier über die Bedeutung und Funktion des Eichwalds auf der Luzerner Allmend.
Die Erhaltung und Förderung von Eichen kann angesichts der Wachstumsgeschwindigkeit und Lebensdauer der Bäume nur generationenübergreifend erfolgen. Die breite gesellschaftliche Verankerung von Wissen über die ökologische, kulturelle und nutzungsbezogene Bedeutung von Eichen ist eine wichtige Voraussetzung dafür. Das Unterrichtsdossier „Abenteuer Eichwald – Eine Zeitreise in die Vergangenheit“ von Frau Eva von Fischer, erarbeitet während eines Praktikums bei der Dienststelle Umweltschutz der Stadt Luzern, setzt genau hier an. Es hat zum Ziel, Primarschülerinnen und -schüler der 3. – 6. Klasse über Eichen generell und den Eichwald auf der Luzerner Allmend im Speziellen breit zu informieren. Thematisiert werden die Eiche und ihre Eigenheiten, ihre Nutzung im kulturell-historischen Kontext, das Alter sowie ihre Bedeutung für die Biodiversität. Die Wissensvermittlung erfolgt spielerisch und erlebnisbezogen. Das Dossier gibt Lehrkräften detaillierte Informationen zu Sicherheit, Lokalität, Materialbedarf und notwendigen Vorbereitungen sowie Hintergrundinformationen zu Eichen. Damit ermöglicht es eine unmittelbare Anwendung im Unterricht, ohne dass grössere Zusatzarbeiten nötig wären. Das Dossier soll 2012 erstmals zur Umsetzung gelangen.
Für ihr praxisbezogenes Unterrichtsdossier, welches Primarschülern spielerisch und erlebnisorientiert die Bedeutung und Funktion des Eichwalds auf der Luzerner Allmend zeigt und damit die nächste Generation für dessen langfristige Erhaltung sensiblisiert, verleiht der Verein proQuercus Eva von Fischer die Auszeichnung proQuercus 2011 .
La Ville de Lausanne, propriétaire d’un vaste patrimoine forestier, s’est notamment donné pour objectif d’enrayer la diminution constante du volume sur pied de chêne et d’inverser la tendance. Depuis 2001, la Municipalité a mis en place une action symbolique qui vise à promouvoir le lien affectif entre les citoyens et leur forêt. Cette action annuelle, dénommée « Un arbre un enfant », consiste à faire parrainer un arbre par chaque enfant né à Lausanne. L’occasion est ainsi offerte aux parents et familles des nouveau ‐ nés, avec lʹassistance du personnel forestier, de planter de jeunes chênes rouvres dans un secteur des forêts communales. Chaque année ce sont ainsi quelques 1ʹ300 arbres qui sont plantés de manière conviviale. Dans le cadre de cette action d’envergure et de portée intergénérationnelle, la Ville de Lausanne sensibilise sa population aux valeurs essentielles dispensées par l’écosystème forestier, soulignant également la place privilégiée occupée par le chêne en tant qu’espèce noble, polyvalente, stabilisatrice, favorable à de nombreuses formes de vie... une essence multifonctionnelle par excellence ! Le succès auprès des familles ainsi que la résonnance médiatique de cette action annuelle sont remarquables.
Par lʹoctroi dʹune distinction en 2011, lʹassociation proQuercus salue le service des forêts de la Ville de Lausanne pour la plantation de chênes dans le cadre de l’action « Un arbre un enfant ». Cette opération contribue à lier les citoyens à leur patrimoine et à faire connaître l’importance du geste sylvicole en vue de léguer aux générations à venir un cadre de vie de qualité.
In seinem Freiluftatelier im Inser Wald arbeitet Beat Breitenstein als freischaffender Bildhauer mit mehrhundertjährigen Eichenstämmen, die er sich jeweils sorgfältig aussucht. Er bearbeitet die Stämme zunächst grob mit der Kettensäge. Danach zerlegt er sie in kleinere Dimensionen, um diese Kernholzstücke dann - immer noch mit der Kettensäge - fein und präzis zu Skulpturen zu gestalten. In den letzten Jahren sind so Skulpturen, Drucke und Installationen aus Eichenholz entstanden, die an Ausstellungen und Kunstprojekten im Inland und Ausland zu sehen waren und verschiedene Auszeichnungen erhalten haben.
„Die Eiche ist für mich Symbol für die Ewigkeit, kann sie doch bis zu 30 Menschengenerationen überdauern. Der Baum – in meinem Fall die Eiche – ist bei meiner künstlerischen Umsetzung nicht nur Materie, sondern auch Verkörperung der in der Natur ablaufenden Vorgänge; er ist Repräsentant der natürlichen Zyklen von Werden und Vergehen“, so beschreibt Beat Breitenstein seinen Bezug zur Eiche und zum Werkstoff Eichenholz.
Für sein vielfältiges künstlerisches Schaffen, welches die natürliche Schönheit und Wandelbarkeit des Eichenholzes zeigt, verleiht der Verein proQuercus Beat Breitenstein die Auszeichnung proQuercus 2010.
Neben natürlichen Eichenwäldern kommen im Kanton Graubünden auch nutzungsbedingte Eichenvorkommen vor. Am Südhang unterhalb des Dorfes Ruschein, im Bündner Oberland, stockt ein solcher durch Waldweide, Laub- und Streunutzung entstandener Traubeneichenwald. Er ist das Produkt einer Jahrhunderte langen Nutzung durch den Menschen. Mit der Extensivierung der Landwirtschaft werden die einst lichten Eichenwälder aber immer dichter und die Eichenkronen von anderen Baumarten stark bedrängt. Am Ende dieser Sukzession stehen ein trocken-sauerer Fichten-Tannenwald und der Verlust eines wertvollen Kulturgutes.
Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken hat die Gemeinde Ruschein zusammen mit dem Amt für Wald Graubünden das Sonderwaldreservat Plontabuora eingerichtet. Ziel ist es, die Eichenbestände als ökologisch wertvollen Lebensraum und als Landschaftselement längerfristig zu erhalten. Seit 5 Jahren werden durch den Forstdienst deshalb gezielte waldbauliche Massnahmen durchgeführt. So wurden die Eichenbestände ausgelichtet, autochthone Eichen gepflanzt und die Naturverjüngung geschützt.
Für die Erhaltung und Förderung der Eiche als Natur- und Kulturerbe auf ihrem Gemeindegebiet, im Sinne des Natur- und Landschaftsschutzes, verleiht der Verein proQuercus der Gemeinde Ruschein die Auszeichnung proQuercus 2010
Unser Vereinsmitglied Xaver Graf (Jahrgang 1929) fing 1994 mit dem Stecken von Stieleichen in seinem eigenen Pflanzbeet an. Ab 1997 wurden die ersten Eichenpflanzen in den Gemeinden Degersheim/SG, Mogelsberg/SG und Umgebung, in Absprache mit den Waldeigentümern und dem Revierförster, gesetzt. Insgesamt hat Xaver Graf in rund 15-jähriger Arbeit, aus freien Stücken und ohne Entgelt, mehr als 1200 Eichen gepflanzt. Diese wurden einzeln oder in Gruppen in die bestehenden Bestände oder am Waldrand eingebracht. Aufgrund der stetigen Kontrolle und intensiven Pflege ist der Anwuchserfolg sehr hoch. In einem von Fichten und Weisstannen dominierten Gebiet erhöhen die Eichenpflanzungen von Xaver Graf nicht nur die Baumarten- und Strukturvielfalt, sondern bereichern auch das Landschaftsbild. Mit der Verwendung von lokalem Saatgut wird zudem das Erbmaterial der Lokalrassen erhalten und gefördert.
Als Sohn eines Försters war Xaver Graf schon früh in der Pflanzschule seines Vaters tätig und lernte den Umgang mit dem Wald und der Natur kennen. Aus dieser jugendlichen Prägung entstand wohl auch die Liebe zum Wald und zur Eiche, die ihn noch immer begleitet.
Für sein uneigennütziges Engagement zur Erhaltung und Verbreitung der Eiche auf lokaler/regionaler Ebene, verleiht der Verein proQuercus Xaver Graf die Auszeichnung proQuercus 2010.
Die Flaumeiche steht in der Schweiz bis anhin etwas im Schatten ihrer grossen Schwestern, der Stiel- und der Traubeneiche. Die Dissertation zur inter- und intraspezifischen Konkurrenz der Flaumeiche und Waldföhre im Wallis von Dr. Pascale Weber und die daraus entstandenen wissenschaftlichen Publikationen haben wesentlich dazu beigetragen, das grosse Potenzial der Baumart Flaumeiche in Erinnerung zu rufen. Die grosse Resistenz gegenüber Trockenheit wird in einem zunehmend trocken-warmen Klima von entscheidender Bedeutung für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung sein. Dr. Pascale Weber machte ihre wissenschaftlichen Forschungsresultate einer breiten Basis zugänglich. Sie lieferte neue Erkenntnisse zur Ökologie der Flaumeiche, insbesondere zur Trockenheitstoleranz, zum Lichtbedarf und zur Konkurrenzkraft. Sie zeigte, dass sich die Flaumeiche in ihren Ansprüchen an die Wasserversorgung und ans Licht wesentlich von den anderen einheimischen Eichenarten unterscheidet. Zudem zeigte sie auf, dass die Flaumeiche gegenüber der Waldföhre klare Vorteile bezüglich der Resistenz gegenüber Trockenheit aufweist. Diese neuen Erkenntnisse führten in der forstlichen Praxis zur Anpassung der Bewirtschaftungskonzepte in den trockenheitsgefährdeten Wäldern im Wallis.
Für ihre Dissertation und wissenschaftlichen Publikationen zur Ökologie und zur Konkurrenzkraft der Flaumeiche, verleiht der Verein proQuercus Dr. Pascale Weber die Auszeichung proQuercus 2009.
Le chêne est à la dendrochronolog ie ce que le livre d’ archives est à l ’ histoire. De tous nos arbres, le chêne est celui qui permet le mieux d’explorer notre passé . Cerne après cerne, fidèlement , il conserve l’empreinte des saisons et des années . En mesurant soigneusement la largeur de ces cernes, les dendrochronologues peuvent dessiner une courbe qui traduit le rythme de cette croissance au fil des années. Aucun autre arbre ne permet un voyage dans le temps aussi long que celui du chêne. Sa courbe remonte actuellement jusqu’à plus de 8000 ans av. J.-C.
Patrick Gassmann ne s’est pas contenté d e mesur er soigneusement la largeur de plusieurs milliers de cernes annuels , l’amenant à prendre une part active à la réalisation de la courbe moyenne de croissance des chênes d’Europe centrale , il a également publié de nombreu x articles dé montrant que le chêne enregistre non seulement le climat de la région dans laquelle il prospère, mais aussi l’épopée des civilisations qui l’ont mis en oeuvre . En étudiant finement l’âge des chênes utilisés par nos aïeux dans la construction de villages lacustres, Patrick Gassmann a mis en évidence que, dès la fin du Néolithique, des hommes spécialisés – les sylviculteurs de l’époque – s’occupaient de gérer le capital bois présent sur le territoire villageois. Ils procédaient par coupes rases, épargnant ici et là quelques semenciers, et par éclaircies dans des peuplements variés. Les travaux étaient principalement organisés durant l’hiver et le bois d’œuvre était intentionnellement stocké en vue d’éviter les situations de pénurie.
Assurément, l e chêne est un arbre qui témoigne de l’histoire des hommes et nous félicitons vivement Patrick Gassmann d’en avoir décrypté certains aspects permettant de mieux comprendre le rapport de l’homme à la forêt et au bois .
Hans Nussbaumer hat von 1984 bis 2007 im bekannten Edellaubholzgebiet am Bodensee als Kreisforstingenieur gewirkt und sich dabei ein bemerkenswertes Wissen im Eichenwaldbau angeeignet. Nach seinem Rücktritt als Kreisforstingenieur Ende 2007 hat er seinen grossen Wissens- und Erfahrungsschatz in das kantonale Eichenförderkonzept aus dem Jahre 2008 eingebracht und so künftigen Förstergenerationen erschlossen („Eichenförderung im Kanton Thurgau - Erhaltung und Erhöhung des Eichenanteils“). Das Fundament dieses Konzeptes bilden das grosse Wissen von Hans Nussbaumer über biologische Abläufe; seine Vertrautheit mit dem forstlichen Standort und sein umfassendes Verständnis der gesamten Eichenwaldwirtschaft. Aus seiner praktischen Tätigkeit sind besonders hervorzuheben:
Für die Erarbeitung des kantonalen Eichenförderkonzeptes und für die langjährige, konsequente Förderung der Eiche während seiner Amtszeit als Kreisforstingenieur im Oberthurgau verleiht der Verein proQuercus Hans Nussbaumer die Auszeichung proQuercus 2009.
Herausgeber und Autor des Buches „Die Eiche – Königin aller Bäume“
„Das Alter der Eichen ist im Vergleich zum Menschenleben beinahe eine Ewigkeit. Wer also Eichen pflanzt, denkt nicht an seine Kinder und Grosskinder, sondern glaubt an die Zukunft.“ Diesen Satz schreibt Urs Breitenstein in seinem Buch „Die Eiche – Königin aller Bäume“, das er als Herausgeber und Autor zusammen mit den Fotografen und Grafikern Peter Gartmann und Sabina Roth realisiert hat. Entstanden ist ein bildstarkes und gefühlvolles Werk, das die Symbolkraft und die jahreszeitliche Wandlung der Eichen auf Schloss Wildenstein/BL mit eindrücklichen Fotos und passenden Texten einfängt. Im November 2007 ist Urs Breitenstein nach 33 Jahren verlegerischer Tätigkeit bei Schwabe, dem ältesten Verlagshaus der Welt, in Basel in Pension gegangen. Als Schlusspunkt seiner Arbeit und persönliches Abschiedsgeschenk hat er allen Geschäftskunden und Freunden ein Exemplar seines Buches geschenkt. Auf seine Tätigkeit zurückblickend, betont Urs Breitenstein den Wert persönlicher Begegnungen, das Zwischenmenschliche als das Bleibende.
Als Symbol dieser Beständigkeit steht für ihn die Eiche, für die er mit diesem Buch seiner Begeisterung Ausdruck gibt. Interessanterweise deckt sich das Gründungsjahr 1488 der Schwabe-Druckerei exakt mit der Datierung der ältesten, mittlerweile schon 519-jährigen Eiche im Eichenwytwald von Schloss Wildenstein.
Für sein Buch „Die Eiche – Königin aller Bäume“, welches das Natur- und Kulturerbe der Eiche in wunderschönen Bildern und eindrücklichen Worten wiedergibt, verleiht der Verein proQuercus Urs Breitenstein die Auszeichung proQuercus 2008.
... der als Eigentümer der Grafenau-Überbauung in der Stadt Zug nicht nur monetäre Werte sondern auch die grossartige Grafenau-Eiche in seinem Portfolio führt.
Eichen stehen nicht nur in Wäldern und auf Wiesen. Mitunter werden sie auch zu markanten städtebaulichen Elementen. Wer in Zug vom Bahnhof her zu Fuss Richtung Verwaltungszentrum unterwegs ist, betritt die Grafenau-Überbauung, einen modernen Geschäfts- und Wohnkomplex. Inmitten dieser hellen Glas- und Beton-Konstruktion, die Anfangs der 90er Jahre entstanden ist, steht der Städte-Wanderer unvermittelt vor der stolzen Grafenau-Eiche. Eine 170 Jahre alte Prachtseiche, die mit ihrer perfekt geformten Krone den gesamten Innenraum des Baukomplexes füllt und belebt. Diese alte und doch junge Eiche – Eichen können 1000 Jahre alt werden – wurde von der damaligen Bauherrin (Firma Landis+Gyr), der Stadt Zug und dem verantwortlichen Architekturbüro (B+S Architekten, Zug) ganz bewusst als Gestaltungselement in die bauliche Planung mit einbezogen und hat in diesem städtebauliche Gesamtkonzept einen würdigen Platz erhalten. Es wurde ein Ort des Kontrastes geschaffen, der zum Nachdenken herausfordert. Natürlich – künstlich; Stadt – Land; Mensch – Natur; Ruhe – Betriebsamkeit sind nur einige Wortpaare, welche dem Betrachter die Gelegenheit geben, sich mit grundsätzlichen Fragen unserer Zeit und unseres Landes auseinanderzusetzen.
Mit der Erhaltung und dem Einbezug der Grafenau-Eiche in das Zuger Stadtbild wurde nicht nur ein Stück Natur erhalten, sondern auch das Bild einer sich ständig erneuernden gesellschaftlichen Identität – und damit Kultur – geschaffen. An diesem Bild haben in der Vergangenheit viele Personen mitgearbeitet. Seit 1998 gehört die Grafenau-Überbauung grösstensteils dem Immobilienfonds Credit Suisse Real Estate Fund Siat, der Liegenschaften in der ganzen Schweiz in seinem Portfolio führt. Im Falle der Grafenau-Überbauung verwaltet die CS nicht nur monetäre Werte, sondern übernimmt im gleichen Masse auch Verantwortung für einen grossartigen Natur- und Kulturwert.
Für dieses Bewusstsein und seinem Bekenntnis zu einer nachhaltigen Entwicklung verleiht der Verein proQuercus dem Credit Suisse Real Estate Fund Siat die Auszeichung proQuercus 2008.
für die Verwirklichung eines einzigartigen Projektes und für die erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit rund um den Erlebnisbaum Eiche.
Die Pro Holz Zug hat zusammen mit den Zimmerei- und Forstwartlehrlingen der Zentralschweiz in Rotkreuz ZG den "Erlebnisbaum" realisiert: Um eine stattliche, rund 150 Jahre alte Eiche wurde ein 31 Meter hoher, begehbarer Holzturm aufgebaut. Damit kann dieser mächtige Baum von den Wurzeln bis zur Krone hautnah erlebt werden. Auf den insgesamt neun Stockwerken vermitteln Tafeln wissenswerte Informationen zur Eiche und ihrem Lebensraum. Dank des Angebots der Pro Holz Zug für Führungen haben bisher über hundert Schulklassen den Erlebnisbaum besucht. Auf stufengerechte Weise wurden ihnen dabei die vielfältigen Zusammenhänge um Wald und Holz näher gebracht.
Das Projekt überzeugt durch:
In Anerkennung des grossen Einsatzes zur Verwirklichung dieses einzigartigen Projekts und der erfolgreichen Öffentlichkeitsarbeit rund um den Erlebnisbaum verleiht der Verein proQuercus der Pro Holz Zug die Auszeichnung proQuercus 2008.
Archäologiemuseum und kantonaler archäologischer Dienst Neuenburg
Die Monographie "Technologie und Gebrauch des Holzes in der Spätbronzezeit" (Technologie et usage du bois au Bronze final) wurde im Frühling 2007 in der Reihe "Archéologie neuchâteloise" veröffentlicht. Ihr Autor, Daniel Pillonel, erarbeitete das Thema aufgrund der Untersuchung der Hölzer, die zwischen 1983 und 1986 bei Rettungsgrabungen vor dem Bau der A5 am Nordufer des Neuenburgersees in der spätbronzezeitlichen Fundstätte von Hauterive-Champréveyres entdeckt wurden. Die dendrochronologische Datierung der Baureste, 7904 Einzelstücke, erlaubte es, die räumliche Entwicklung der Siedlung nachzuzeichnen und zeitlich einzuordnen (1050 bis 871 v.Chr.). Das für die Bauten am häufigsten verwendete Holz stammte von der Eiche, der Hauptbaumart in den Wäldern der angrenzenden Hügel. Es ist gelungen, anhand der Bearbeitungsspuren auf den Holzteilen die Verarbeitungsschritte der Bäume vom Fällen bis zur Verwendung zu rekonstruieren.Die holztechnologischen Fähigkeiten der Menschen der Siedlung treten nicht nur an den Bauelementen zu Tage, sie zeigen sich auf prachtvolle Art auch im Kunsthandwerk in Form von Werkzeugstielen, geschnitzten Gefässen und feinen Korbwaren. Als Schlusserfolg der Untersuchungen konnte im Garten des Laténiums in Hauterive, am ursprünglichen Standort der wirklichen Siedlung, ein Haus der Bronzezeit rekonstruiert werden. Mit diesem kann der Öffentlichkeit ein Modell einer Pfahlbaukonstruktion mit erhöhtem Fundament und einer imposanten Überdachung vorgestellt werden.
Mit der Vergabe der Auszeichnung "ProQuercus" 2007 würdigt ProQuercus die Veröffentlichung eines Werkes, welches das Eichenholz als edlen Werkstoff zur Geltung bringt und nützliche Überlegungen zur Zukunft einer Baumart anstösst, die von den bevorstehenden tiefgreifenden Umweltveränderungen begünstigt werden könnte.
von der Forschungsgruppe "Umweltwandel und Waldentwicklung" an der Eidg. Forschungsanstalt WSL in 8903 Birmensdorf.
Die beiden Forscher greifen mit ihrem Projekt "Querco" den aktuellen Klimawandel als Thema auf und untersuchen die Reaktionen von Pflanzen auf erhöhte Trockenheit und Erwärmung. Als Modellorganismus wurde die Eiche gewählt. Stiel-, Trauben- und Flaumeichen werden mit je vier Herkünften kontrollierten Stresssituationen ausgesetzt (Trockenheit, Erwärmung), so dass die Wechselwirkungen zwischen der Atmosphäre, den Pflanzen und dem Boden untersucht werden können. Ziel des Experimentes ist es, das Verständnis für die biologischen Vorgänge in solchen Extremsituationen zu verbessern und das Anpassungspotential der verschiedenen Eichenarten und Provenienzen zu untersuchen.
Dieses Projekt fällt auf:
Aus Sicht der Forstpraxis können insbesondere wertvolle Erfahrungen und Hinweise über die Verjüngungstechnik und -ökologie erwartet werden (künstliche und natürliche Verjüngung). Das Forschungsteam zeichnet sich durch sein Interesse an praktischen Fragestellungen aus und ist somit ein Garant für eine praxisfreundliche Umsetzung zukünftiger Forschungsresultate.
In Anerkennung ihres langjährigen Einsatzes (Initiierung des Projektes im 2003) und als Motivation für die noch folgenden Arbeiten, werden die beiden Forscher ausgezeichnet .
Die "Chassagne d'Onnens" (vom gallischen "cassanus" für Eichenwald) liegt 8 Kilometer nordöstlich von Yverdon auf dem Gebiet der Gemeinde Onnens. Die Chassagne liegt südostexponiert auf 45 Hektaren zwischen 470 und 620 Metern Höhe auf der leicht terrassierten, kalkigen Juraflanke oberhalb des Neuenburgersees. Der Hang, bestehend aus Trockenrasenvegetation mit Eichen und Büschen durchsetzt, ist für seinen Reichtum an Tier- und Pflanzenarten bekannt. Seit alters wird ein grosser Teil der Fläche als Schafweide genutzt, was eine wichtige Voraussetzung für den Erhalt dieser wunderschönen Landschaft ist. In Jahrtausenden hat sich in der Chassagne ein besonderer Typus eichenreicher Vegetation herausgebildet. Am schweizerischen Jurafuss stellt die Chassagne das letzte grössere Beispiel dieses Lebensraumestypus dar. Dessen grösste Bedrohung liegt nicht etwa in der Aktivität des Menschen, sondern eher in seiner Inaktivität: Der Rückgang der Beweidung durch die Schafe führt zur langsamen Verbuschung. Das Gebiet der Chassagne d'Onnens ist heute durch verschiedene Gesetze geschützt. Aber bereits vor dem Erlass der nationalen und kantonalen Schutzerlasse hat es die Gemeinde Onnens stets vermieden, den Wünsche unterschiedlichster Art zu erliegen, etwa aus Immobilienkreisen (Projekt einer Reitanlage in den 1960er Jahren), von Wildnisanhängern (Aufgabe der Schafweide) oder zur Faunenverfälschung (Einführung von Vipern).
Mit der Vergabe der Auszeichnung "ProQuercus" 2007 würdigt ProQuercus die Achtung der Chassagne als aussergewöhnlichen Lebensraum durch die Gemeinde Onnens. Indem sie mit der Bewirtschaftung Rücksicht die auf die lokale Eigenheit nimmt, sichert die Gemeinde den zukünftigen Generationen einen von der Eichengeschichte geprägten Lebensraum und einen Ort ausserordentlicher Artenvielfalt, der das Resultat menschlicher Aktivität ist.